Ratschläge
für Hochzeitsfloristen. Die Arbeit als Hochzeitsfloristin oder -florist ist ein schöner und erfüllender Beruf, aber sie kann auch manchmal stressig und schwierig sein. Deshalb ist es schön, Tipps von Kolleginnen und Kollegen zu bekommen, die schon seit einiger Zeit Hochzeitskreationen zusammenstellen. In diesem Blog teilt Annemarie Hoekstra, Inhaberin und Gründerin von Bloemenservice Nederland, ihre Erfahrungen und Ratschläge als Hochzeitsfloristin.
'Erfahrungen sammeln'
Nachdem Annemarie Hoekstra ihren Kurs in Interior Design & Flowers abgeschlossen hatte, eröffnete sie sofort ihren eigenen Blumenladen. Ein großer Schritt, der aber auch Herausforderungen mit sich brachte. "Im Nachhinein betrachtet wäre es vielleicht besser gewesen, wenn ich zuerst in einem Blumenladen gearbeitet hätte, um mehr praktische Erfahrungen zu sammeln", erklärt Annemarie. "Vor allem die Personal- und Verkaufsseite war wirklich schwierig. Du hast gerade deinen Abschluss gemacht und musst dann mit wenig Erfahrung die Leute davon überzeugen, dass sie ihre Blumen bei dir kaufen sollen. Deshalb würde ich jedem, der sich in einer ähnlichen Situation befindet, raten, erst einmal die nötigen Meter bei einem Floristen zu machen, damit man gut gerüstet ist, wenn man sich selbstständig macht."
Fokus auf Hochzeit
Anfangs konzentrierte sich Annemarie mit ihrem Geschäft hauptsächlich auf den Verkauf von Blumen an Unternehmen, aber nach etwa sechs Jahren wollte die Unternehmerin etwas anderes machen. "Ich wollte etwas tun, das mir am Herzen liegt; wirklich schöne Dinge schaffen, an die sich die Menschen erinnern. Also habe ich mich ab 2013 auf Hochzeiten konzentriert. Bald darauf nahmen wir an den Dutch Wedding Awards teil, wo wir auf Anhieb den zweiten Platz in der Kategorie 'bester Brautflorist der Niederlande' belegten. Im darauffolgenden Jahr belegten wir den ersten Platz. Das war für uns der entscheidende Schub, den wir als angehende Hochzeitsfloristin brauchten."
Networking
"Das ist also direkt mein zweiter Tipp: Halte engen Kontakt zu deinen Kollegen in der Hochzeitsbranche. Der persönliche Kontakt zu den Kollegen in der Branche ist sehr wichtig. Sorge dafür, dass du ganz oben auf der Liste stehst. Schließlich macht man eine gute Hochzeit nicht allein aus seiner eigenen Disziplin heraus, sondern gemeinsam. Es ist wirklich Teamarbeit."
Kalkuliere deine Preise
Ein dritter Tipp von Annemarie ist, deine Preise als Hochzeitsfloristin sorgfältig zu kalkulieren und zu prüfen, ob sie alle Kosten decken. "Viele angehende Hochzeitsfloristen berechnen zu wenig für ihre Dienstleistungen, weil sie zeigen wollen, was sie können. Sie berechnen dann tatsächlich zu wenig, wenn man die Einkaufskosten und die vielen Stunden, die sie investieren, berücksichtigt. Das habe ich selbst erlebt, als ich gerade angefangen habe. Kalkuliere deshalb deine Preise gut. Wenn du ernsthafte Brautarbeiten machst, steckt viel Zeit in der Vorbereitung, noch bevor du die erste Blume anfasst. Dann solltest du eigentlich sagen: "Ich arbeite ab einem Mindestbetrag". Für mich sind zum Beispiel 2250 €, ohne Transport und Styling, das Minimum. So kann ich sicher sein, dass sich die Aufträge lohnen und dass die Kunden die Blumen als wichtigen Teil ihrer Hochzeit betrachten."
Weiter geht's
"Natürlich kann es passieren, dass etwas schief geht", sagt Annemarie. "Es kann zum Beispiel sein, dass eine Blumensorte doch nicht verfügbar ist oder dass die gekauften Blumen bei der Ankunft nicht die Qualität haben, die man bei einer Hochzeit erwarten sollte. In einem solchen Fall setzen wir uns rechtzeitig mit dem Kunden in Verbindung und helfen dabei, eine Ersatzblume zu finden, die den Wünschen des Kunden entspricht. Achte darauf, dass du in deinen Angeboten immer erwähnst, dass du Blumen je nach Verfügbarkeit lieferst. Es ist wichtig, sich zu bewegen, aber auch die Erwartungen deines Kunden im Voraus zu erfüllen. Schließlich kannst du es nur einmal richtig machen."
Trends
Für die diesjährige Hochzeitssaison sieht Annemarie, dass kräftige Farben etwas mehr gefragt sind. "Pastellfarben und Weiß werden immer bleiben, aber dieses Jahr sehe ich auch einige hellere und schrille Farben kommen. Denk an Kombinationen von Orange-Rot, alle möglichen Rosatöne oder kontrastreichere Farben mit dunklen Blumen in Kombination mit hellen Blumen. Wir trauen uns ein bisschen mehr. Ich sehe auch, dass wir immer noch viel mit Gipsblumen machen. Die Basis besteht dann ganz aus Gipsblumen mit einigen gefalteten Rosen und Orchideen als Füllung. Die Gipsblumen scheinen also ganz aus der Vergangenheit zurückzukommen!"
Genieße
Ein letzter Tipp von Annemarie für angehende und erfahrene Hochzeitsfloristen ist, die Arbeit auch zu genießen. "Die Hochzeitssaison ist eine arbeitsreiche Zeit, in der man sich schnell in der ganzen Arbeit verlieren kann. Deshalb solltest du in dieser Zeit nicht vergessen, auch Spaß daran zu haben, diese schönen Kreationen zusammenzustellen und mit den schönsten Blumen zu arbeiten. Überlege dir auch genau, was du selbst an Aufträgen bewältigen kannst. Ziehe in Erwägung, weniger Aufträge anzunehmen und dich für die größeren zu entscheiden, die dich begeistern. Wenn du dich selbst für ein bestimmtes Projekt begeistern kannst, stehen die Chancen gut, dass etwas wirklich Schönes dabei herauskommt."